Flieger-Technische Vorschule der HJ in Dessau-Alten
Flieger-Technische Vorschulen (FTVs) waren im Deutschen Reich militärische Ausbildungsstätten, die dem Reichsluftfahrtministerium unterstanden. Hier wurde durch eine tiefgründige technische und vormilitärische Ausbildung Fachpersonal für die Luftwaffe ausgebildet.
Ausbildungsprofile waren:
Die Ausbildungszeit betrug vier Jahre. Die Militärschüler waren keine Angehörigen der Luftwaffe, sondern kaserniert untergebrachte Mitglieder der HJ. Neben guten und sehr guten Ausbildungsergebnissen wurde von ihnen erwartet, dass sie den A-, B- und C-Segelflugschein erwarben. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung und bestandenem Unteroffizierslehrgang erfolgte die Übernahme in das Berufssoldatenverhältnis für zunächst 4½ bzw. zwölf Jahre in die Deutsche Luftwaffe. Bei Eignung konnte über eine Luftwaffenfachschule die Qualifikation zum Ingenieur-Offizier absolviert werden.
Im Reichsgebiet waren 1938 insgesamt 32 FTVs geplant. Die größte FTVs entstand in Dessau-Alten, Richthofenstraße 10 (heute Auenweg 38) und wurde am 15.06.1938 eingeweiht. Die fachliche Ausbildung absolvierten die Militärschüler im Junkers-Stammwerk gemeinsam mit den Werkslehrlingen. Zu den Junkerswerken gehörten auch die FTVs in Köthen, Leipzig-Großzschocher und Magdeburg. Ab 1946 erfolgte die Nutzung als Behelfskrankenhaus und ab 1959 als Bezirkskrankenhaus Dessau-Alten. Teile der FTVs-Gebäude werden heute noch durch das Städtische Klinikum genutzt, Großteile sind jedoch abgerissen worden und an deren Stelle ist ein Neubau des St. Josephs-Krankenhauses für die Psychiatrische Klinik entstanden. weitere Informationen finden sie in unserer Publikation (erhältlich im Shop): Heft 02/2012 - Kasernen, weitere Militärobjekte und deren militärische Belegung in Dessau-Roßlau (eine Auswahl), Die Flieger-Technische Vorschule in Dessau-Alten, Zeitzeugen erinnern sich |